Punkt für Punkt, Satz für Satz

Die letzten fünf Niederlagen sorgten zuletzt für großes Unglück bei den Erkneranerinnen in ihrer ersten Regionalliga Saison. Nicht nur aufgrund der Niederlagen selbst, vielmehr aufgrund der Tatsache, dass man trotz realistischer Siegchance jedes Spiel sogar 0:3 verlor. So führten die Grün-Weißen zwar sogar in der Vielzahl der 15 Sätze, gaben jedoch ausnahmslos jeden davon im letzten Satzdrittel durch einen kaum zu erklärenden Anstieg von Eigenfehlern ab.

Nachdem die verbesserte, spielerische Leistung im letzten Spiel zwar schon erste Früchte trug, konnten sie nun auswärts beim TSV Spandau wieder den ersten Satz einfahren. Und es wären die nächsten Ligapunkte gewesen, wenn die Randberlinerinnen am Ende nicht wieder über sich selbst gestolpert wären.

Doch von vorne: Von Beginn an ging es im wesentlichen darum, die spandauer Aufschläge zu entschärfen, im eigenen Angriff einen Weg um die knapp 2m große Mittelblockerin (später MVP) zu finden und eben diese Linkshänderin, sowieso starke Diagonalangriffe abzuwehren. Das gelang den Erkneranerinnen zu Beginn auch vergleichsweise gut. Die Annahme stand, eigene Aufschläge fanden den Weg ins spandauer Feld und am Netz leistete sich Sabine Siebert mit ungewohnten Größennachteilen ein Privatduell mit ihrem spandauer Pendant. So gestalteten beide Teams bis zum 11:11 ein ausgeglichenes Spiel, auf spielerisch gutem Regionalliganiveau. Nun schlug jedoch, je nach Perspektive die erkneraner Annahme oder die spandauer Außenangreiferin am Aufschlag zu. Und das gleich 7 Mal. Mit 18:11 war der Satz zwischen zwei spielerisch ausgeglichenen Teams entschieden und ermöglichten den Gastgebern einen Vorsprung, den sie bis ins Ziel tragen konnten. Auch der zweite Satz erzählt die gleiche Geschichte. Nur war es nicht der spandauer Außenangriff, sondern ihr Kapitän, der sich persönlich um die entscheidende Aufschlagserie kümmerte.

Im dritten Satz kippte das Spiel zum ersten Mal. Und das aus zwei Gründen: Zum einen hatten die Erkneranerinnen ihr lang vermisstes Annahmespiel wiedergefunden und brachten einen Ball nach dem anderen ans Netz. Zum anderen zogen sie ihr eigenes Angriffsspiel bis zum 25:16 Satzgewinn beinah fehlerfrei auf, während der spandauer Spielaufbau unter dieser Konstanz sichtbar litt.

Und auch der vierte Satz ging weiter wie der Dritte endete. So erspielten sich die Grün-Weißen eine frühe 8:1 Führung, ehe die Spandauer ihre große Blockstärke ins Spiel bringen konnten. Zwar gab es auf beiden Seiten weiterhin einige Annahmefehler, jedoch hatten von nun an insbesondere die erknaner Angreifer große Probleme, gegen den hochgewachsenen Mittelblock der Spandauer, der beinah jeden Block schließen und seinerseits kaum zu verteidigende Punkte machte. So erspielten die Spandauer sich über 8:12 bis zum 18:18 den Ausgleich, in einem spielerisch starken Regionalligaspiel.

Am Ende konnte man aus Erkneraner Sicht leider nicht alle Flüche abwenden. Denn wieder stieg die Anzahl der Eigenfehler zum Satzende (20:25) unverhältnismäßig an. Dennoch bleibt neben dem ersten Satzgewinn nach zuletzt fünf glatten Niederlagen eine Erkenntnis: Der Trend stimmt. Wir sind wieder auf dem richtigen Weg. So wollen die Erkneraner Mädels ihre starke Moral bald wieder mit weiteren Ligapunkten krönen.