Das unvollendet starke Spiel: Erkner 0:3 in der Regionalliga gegen den BBSC
Sigmund Freud war es, der 1915 erstmals die Angst der Menschen vor dem eigenen Erfolg umriss. Es ist nicht übermittelt ob Freud ein passionierter Anhänger des Damen Regionalliga Volleyballs war, dennoch wäre er vergangenen Samstag in der Stadthalle Erkner voll auf seine Kosten gekommen.
Das Volleyballfest war angerichtet und die Kulisse mit über 100 Zuschauer in der gut gefüllten Stadthalle beträchtlich. Neben vielen aktiven Volleyballern fanden sich dabei unter anderem zahlreiche Zuschauer aus den Reihen der Gründungsriege des Vereins wieder, die sich am diesen Tag gemeinsam anlässlich des 40-jährigen Jubiläums trafen und bestens gelaunt dem ersten Regionalligaspiel der Erkneraner Mannschaft beiwohnten.
Mit entsprechend intensiver Atmosphäre starteten beide Teams in den ersten Satz und boten dabei attraktiven Volleyball. In einem ausgeglichenen Satz mit vielen, wechselnden Führungen konnte sich kein Team nennenswert absetzen. Konzentriert und bis dahin ohne einen einzigen Fehler im Annahmekomplex schaffte es das Heimteam aus Erkner kurz vor Schluss eine 21:18 Führung – die größte bis dato – aufzubauen. Dabei fiel auf beiden Seiten des Netzes insbesondere die große Konstanz auf: Keines der Teams schien an diesem Tag Geschenke für den Kontrahenten dabei zu haben. Was nun geschah ist nur schwer zu erklären. Denn zwei drucklos verschlagene Angriffe, sowie drei Annahmefehler im Spiel der bis dahin beinah fehlerfrei spielenden Erkneranerinnen drehten das Spiel kurz vor Schluss ebenso unerwartet wie unnötig aus Sicht der Grün-Weißen, sodass der Satz am Ende folgerichtig mit 25:22 an die Gäste vom BBSC ging.
Noch viel ärgerlicher als die fehlende Belohnung für den, bis zum 21:18, stark gespielten Satz war jedoch die Tatsache, dass sich diese Odyssee auch in den folgenden beiden Spielsätzen wiederholen sollte. Auch in den Sätzen zwei und drei zeigten die Erkneranerinnen ein starkes Aufbauspiel. Und obwohl das schnelle Passspiel der Gäste die sonst starke Abwehr des Teams aus Erkner ungewohnt träge aussehen ließ, schafften es die Gastgeber immer wieder mit druckvollen Angriffen und gutem Sicherungsspiel Punkte zu erzwingen. Erneut haben sich die Erkneranerinnen auch in den Sätzen 2 und 3 kurz vor Schluss eine Führung erkämpft. Doch erneut schlichen sich mit dieser beinah lähmenden Führung kurz vor Ende des Satzes jeweils bis dahin unbekannte Eigenfehler in das Spiel der Gastgeber. Diese ermöglichten dem Berliner Gast, insbesondere durch einen plötzlich verunsichert wirkenden Annahmeriegel und kaum zu erklärenden Angriffsfehlern, kurz vor Schluss jeweils entscheidende 5-Punkte-Serien (-18; -21). Am Ende konnte sich das Team aus Erkner für die bis dato starken Sätze zwar aufmunternd auf die Schulter klopfen, blieb jedoch ohne einen Satzgewinn an diesem Tag gegen bis zum Ende beinah fehlerfrei spielende Gäste vom BBSC.
Bereits nächsten Sonntag geht es 15Uhr in der Stadthalle Erkner weiter. Am vierten Spieltag geht es im Brandenburger Lokalderby der Regionalliga gegen die erste Mannschaft aus Zepernick, die ebenfalls noch bei einem Zähler auf dem Punktekonto sind.